Sebastiano Venier

Jacopo Tintoretto: Sebastiano Venier, Öl auf Leinwand, 104,5 mal 83,5 cm, Kunsthistorisches Museum Wien
Die Casa Venier am Campo Santa Maria Formosa, an deren Fassade die Gedenktafel aus dem Jahr 1971 nicht an den Dogen erinnert, sondern an den Sieger („Vincitore“) von Lepanto

Sebastiano Venier (* um 1496; † 3. März 1578 in Venedig) war, folgt man der Zählweise der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig, ihr 86. Doge. Seine kurze Regierungszeit von seiner Wahl zum Dogen am 11. Juni 1577 bis zu seinem Tod umfasste nur wenig mehr als acht Monate.

Obwohl Angehöriger einer patrizischen Familie, zögerte er bis etwa 1544, eine Ämterlaufbahn einzuschlagen. Bis dahin war er überwiegend mit juristischen Tätigkeiten befasst, mehrte aber auch das Familienvermögen, etwa durch die Beteiligung am Handel mit dem ägyptischen Alexandria.

1548 wurde er zum Duca di Candia gewählt, womit er den höchsten Posten auf der venezianischen Insel Kreta bekleidete, er war aber auch immer wieder für das oberitalienische Festland Venedigs, die Terraferma zuständig. Neben weiteren auswärtigen Tätigkeiten, wie etwa der eines Capitano von Brescia, wurde er in eine Reihe von innervenezianischen Positionen gewählt, in denen seine weitreichenden Rechtskenntnisse zum Tragen kamen. Dabei saß er in den wichtigsten Gremien, wie dem Rat der Zehn. Es folgten Führungspositionen im Friaul, in Karnien, ebenso wie in Verona, aber auch auf Korfu oder Zypern.

Nach dem Sieg der Flotte der Heiligen Liga über diejenige der Osmanen in der Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 wurde er als Held verehrt. So wurde er, trotz seines hohen Alters und schlechter Gesundheit, einstimmig zum Dogen gewählt.


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